6 nimmt!

Autor: Wolfgang Kramer
Verlag: Amigo
Jahr: 1995
Spieler: 2-10
Alter: ab 10
Dauer: 45 Minuten

Beschreibung

104 Spielkarten, ein knappes Regel-Faltblatt und eine 12cm x 9,5cm x 2 cm kleine Spieleschachtel, das Ganze für runde 10 DM: mehr braucht es nicht für ein außerordentlich gelungenes Spiel!

Die 104 Spielkarten sind durchnummeriert von 1 bis 104 und tragen am oberen und unteren Rand zwischen 1 und 7 Hornochsen abgebildet.

Jeder Mitspieler erhält 10 Karten auf die Hand, 4 Karten werden offen untereinander in die Mitte gelegt. Die 4 Karten in der Mitte sind Grundstock für 4 Ablagereihen. Im Spielverlauf legen die Spieler nun genau 10 mal gleichzeitig eine Karte auf (verdeckte Ablage und gemeinsames Aufdecken) und legen sie dann von der niedrigsten zur höchsten nach folgenden 4 Regeln ab:

Regel 1: "Aufsteigende Zahlenfolge"
Die Karten einer Reile müssen immer eine aufsteigende Zahlenfolge haben.
Regel 2: "Niedrigste Differenz"
Eine Karte muß immer in die Reihe gelegt werden, deren letzte Karte die niedrigste Differenz zu der neuen Karte aufweist.
Regel 3: "Volle Reihe"
Eine Reihe ist mit 5 Karten voll. Wenn nach Regel 2 die sechste Karte in diese Reihe gelegt werden muß, dann muß der Spieler, der diese Karte ausgespielt hat, alle 5 Karten dieser Reihe zu sich nehmen. Seine sechste Karte stellt den Anfang der neuen Reihe dar.
Regel 4: "Niedrigste Karte"
Wer eine Karte ausspielt, deren Zahl so niedrig ist, daß sie in keine Reihe paßt, muß alle Karten einer beliebigen Reihe nehmen und seine "niedrige" Karte stellt dann die erste Karte dieser Reihe dar.
Am Ende zählt nun jeder Spieler die Anzahl der Hornochsen, die sich auf den Karten befinden, die er im Verlaufe des Spieles zu sich nehmen mußte. Die Anzahl der Hornochsen wird auf einem Zettel notiert und der nächste Spieler gibt Karten.

Am Ende der Regel werden noch 2 Profivarianten angeboten, die das Spiel noch taktischer machen:

Variante 1:
Man spielt nur mit so vielen Karten, wie Spieler teilnehmen. Bei n Spielern wählt man also die Karten von 1 bis 10*n+4 aus, die dann komplett verteilt werden.
Variante 2:
Hier werden die Karten offen ausgelegt und von den Spielern offen aufgenommen, so daß man hier ein Spiel mit vollständiger Information und ausgeglichener Kartenverteilung erhält.
In unseren Runden spielen wir immer die Variante 1.

Beurteilung

Taktik bringt einem in diesem Spiel weiter, aber manchmal haben kleine Ursachen in diesem Spiel grosse Wirkungen. Und wenn alle Reihen mit 5 Karten voll geladen sind, dann müssen im Prinzip alle Mitspieler zittern und das Glück entscheidet letztendlich mit. Das Spiel wird nie langweilig, auch bei 10 Spielern sind alle ja ständig in Aktion.

Die Regeln sind kurz und knapp, gut verständlich und schnell vermittelt, nach einigen Beispielanlagen spielt man eine kurze Proberunden und dann kann man schon loslegen.

Das Material ist ordentlich: Die Karten sind von guter Qualität. Spielt man wie wir immer die Variante 1, so nutzen die hohen Karten sich langsamer ab und man kommt um einen gelegentlichen Nachkauf nicht herum. Die Schachtel schließlich ist aus hochwertigem Schachtelkarton und enthält so gut wie keine Luft - so sollten alle Spiele verpackt sein! Ein kleiner Tip: Ich schlage die beiden Kartenstapel immer noch in kleine selbstgebastelte Papierbanderolen ein, dann verrutschen die Karten auch beim Transport garantiert nicht.

Also: Ausgezeichnetes Spiel und es gibt auch wirklich nix zu meckern.

Das Design der Karten ist funktionell und dabei doch originell.

Benotung

Regeln: 8
Material: 9
Design: 8
Spielreiz: 10